
Nach fast vier Jahren und drei Bauetappen sind am 2. September auf der ARA Kloten Opfikon die beiden letzten Biologiestrassen in Betrieb gegangen. Inklusive der Planungsphase wird seit 2015 an diesem Projekt gearbeitet. Durchhaltewillen war somit eine brauchbare Tugend in den vergangenen Jahren. Für personelle Kontinuität war von Seite HFS Aqua (früher WABAG AG) gesorgt. Aber auch von Seite Kunde und dem Generalplanungsbüro TBF & Partner AG waren überwiegend dieselben Projektverantwortlichen mit an Bord. Die Zusammenarbeit kann durchwegs als sehr gut bezeichnet werden.
Das Biologieverfahren wird mit einer aeroben, granularen Biomasse betrieben und ist die zweite Anlage in der Schweiz, welche mit der sogenannten Nereda®-Technologie ausgerüstet ist. Die biologische Stufe ist auf 125’000 EWG ausgelegt und steht auf der gleichen Grundfläche, wie die frühere Belebtschlammbiologie. Nachgeschaltet stehen eine neue Ozonstufe und die von HFS Aqua AG im Jahr 2019/20 ertüchtigte und erweiterte Zweischichtfiltration mit 10 Raumfilterzellen.

Für die HFS Aqua AG ist dieses Projekt ein Meilenstein in der Anwendung von Batchverfahren mit granuliertem Schlamm. Der Schlamm zeichnet sich durch seine sehr guten Absetzeigenschaften aus. Mit der gezielten Schlammselektion werden schlecht absetzbare Bestandteile abgeführt und das Granulenwachstum wird gefördert. Entsprechend kommt der überwiegende Teil der Biomasse in Form von Granulen vor. Die Beschickung der Reaktoren geschieht von unten durch das sedimentierte Schlammbett. Gleichzeitig wird an der Reaktoroberfläche das Klarwasser verdrängt und gelangt über ein Überlaufsystem in den Ablauf.
Gegenüber einem klassischen SBR benötigt die Nereda®-Technologie nur in etwa halb so viel Beckenfläche und kann somit sehr kompakt gebaut werden.